Die Kolonialität der Macht und das Justizsystem: eine dekoloniale Annäherung

Datum/Zeit:
8. Januar 2024
18:30 - 20:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Berlin I Veranstaltungsraum von trAndeS, Boltzmannstraße 1, 14195 Berlin

Veranstalter: Informationsstelle Peru e.V., Kampagne Bergbau Peru, Lateinamerika-Forum Berlin e.V. (LAF), PUCP Lima, trAndeS-Projekt der FU Berlin


Das Vorgehen der Polizei und Justiz sowie der Einfluss eines chinesischen Bergbauunternehmens in Peru sind Thema der Forschung, die César Bazán Seminario am 08.01.2024 in Berlin vorstellen wird.

Wie manifestiert sich die Kolonialität der Macht bei den Akteur:innen des Justizsystems?
Inspiriert durch den theoretischen Ansatz der Dekolonialisierung der Autoren Aníbal Quijano und Enrique Dussel (IFEA 2021), versucht César Bazán Seminario anhand des Beispiels von “Las Bambas”, eine der bedeutendsten Kupferminen in Peru, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Nachdem der Schweizer Rohstoffgigant Glencore/Xstrata die Kupfermine im Jahr 2014 aufgegeben hat, wurde sie vom chinesischen Konsortium MMG Ltd. – Teil des staatlichen “China Minmetals” – übernommen.
In “Las Bambas” kam es in den letzten Jahren zu großen sozialen Konflikten und die Arbeit wurde für einige Monate niedergelegt. Seit 2004 verzeichnet Ej Atlas Auseinandersetzungen zwischen ruralen Gemeinden im Einflussgebiet der Mine, den Minenbetreiber:innen, dem Staat und den Arbeiter:innen (Ej Atlas). Seitdem wurden Umwelt-, Menschen- und Arbeitsrechte verletzt.
Am Beispiel der in der peruanischen Andenregion Apurímac gelegenen Bergbaumine werden Zusammenhänge zwischen Polizeigewalt und Indigenem Widerstand aus einer juristischen Perspektive auf historische Ungerechtigkeiten innerhalb der peruanischen Gesellschaft geprüft.
Unter Berücksichtigung einer deutschen und peruanischen Perspektive möchten wir gemeinsam mit César Bazán Seminario und Valeria Vegh Weis die Themen Dekolonialisierung, Macht und Justiz am Beispiel Perus diskutieren.

Referent:innen:

César Bazán Seminario
ist peruanischer Aktivist und Wissenschaftler. Er hat einen Abschluss in Rechtswissenschaften der Pontificia Universidad Católica del Perú, einen Master in Lateinamerikastudien der Freien Universität Berlin und einen Dr. (des) der Universität Freiburg. Ehemaliges Vorstandsmitglied der Informationsstelle Peru e.V. und des Instituto de Defensa Legal – IDL.

Valeria Vegh Weis
LL.M., PhD, ist Argentinierin und lehrt Kriminologie sowie Transitional Justice an der Universität Buenos Aires (UBA) und der Nationalen Universität Quilmes (Argentinien). Derzeit ist sie Research Fellow am Zukunftskolleg der Universität Konstanz, wo sie über die Rolle von Menschenrechts- und Opferorganisationen bei der Aufarbeitung von Staatsverbrechen forscht. Von 2019 bis 2021 war sie Alexander von Humboldt Post-Doktorandin an der FU Berlin, wo sie nach wie vor Staatsverbrecherkriminologie lehrt.

Moderation: Bettina Schorr (trAndeS, LAI Berlin)

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

Flyer als PDF:

Die Kolonialität der Macht und das Justizsystem: eine dekoloniale Annäherung
Die Kolonialität der Macht und das Justizsystem: eine dekoloniale Annäherung