43. Lateinamerikawoche Nürnberg | Reichtum geht – Armut bleibt: Perus Rohstoffe als billiges Futter für die Elektroindustrie am Beispiel von Kupfer
© Sjoerd Panhuysen

43. Lateinamerikawoche Nürnberg | Reichtum geht – Armut bleibt: Perus Rohstoffe als billiges Futter für die Elektroindustrie am Beispiel von Kupfer

Datum/Zeit:
15. Februar 2020
18:30 - 20:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Villa Leon
Philipp-Koerber-Weg 1
90439 Nürnberg

Veranstalter: Kampagne Bergbau Peru, Mission EineWelt Nürnberg


© Foto: Sjoerd Panhuysen

Die Regierung Perus setzt auf den Abbau von Rohstoffen als Motor für das Wirtschaftswachstum. Die Argumente dafür kommen aus dem Lehrbuch des Neo-Extraktivismus: Einnahmen aus den extraktiven Industrien sollen für wirtschaftliche Stabilität sorgen und Investitionen in die soziale Entwicklung des Landes ermöglichen. Das funktioniert, weil die Nachfrage nach Rohstoffen weltweit steigt. Besonders am Beispiel Kupfer ist dieser Boom in Peru sichtbar. Kupfer ist ein Rohstoff, der insbesondere für „grüne“ Technologien in großer Menge benötigt wird: Elektromotoren für die E-Mobilität, Windkraft- und Photovoltaikanlagen für die Energiewende.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Kupferminen in den Anden geöffnet oder befinden sich in Planung. Meist handelt es sich dabei um Großprojekte, die von internationalen Unternehmen betrieben werden. Doch die Umweltstandards sind in Peru unzureichend, und Untersuchungen zu den ökologischen und sozialen Folgen werden meist mangelhaft durchgeführt. Auch sind keine ausreichenden Beteiligungs- und Beschwerdemechanismen vorhanden. So kommt es immer wieder zu Konflikten, wenn neue Projekte gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden. Proteste und Widerstand regen sich überall, denn die negativen ökologischen und sozialen Folgen des Bergbaus sind bekannt.

Der Vortrag zeigt auf, wie es möglich ist, dass Produkte bei uns als vermeintlich „grün“, gefördert werden, obwohl in Peru für die Rohstoffe Raubbau an der Natur betrieben wird. Unsere Politik blendet diese Zusammenhänge aus, und für Unternehmen gibt es nach wie vor keine verbindlichen Regeln, die saubere Herkunft von Rohstoffen nachzuweisen.

Vortrag: Silvia Bodemer, Koordinatorin Kampagne Bergbau Peru

Außerdem: Begleitend zur Lateinamerikawoche wird die Ausstellung der Kampagne von 8. Januar bis 25. Februar 2020 in der Villa Leon gezeigt, mehr Infos siehe hier:

Nürnberg | Ausstellung der Kampagne Bergbau Peru