Warum braucht es einen kritischen Konsumführer?
Gold, das seit Jahrtausenden als Inbegriff von Wohlstand, Schönheit und Macht gilt, gehört zu den ältesten von Menschen genutzten Materialien. Seit mehr als 6000 Jahren wird das Edelmetall verarbeitet, insbesondere in der Schmuckherstellung, und fasziniert durch seinen Glanz.
Doch hinter der glänzenden Fassade verbirgt sich eine weniger glanzvolle Realität, besonders wenn es um die Goldförderung geht. Der Rohstoff Gold findet sich vor allem im Golderz und wird zum Beispiel in Südafrika in Tiefen bis zu 4.000 Metern, in Peru bis über 5.000 Metern Höhe abgebaut. Um an die winzigen Goldpartikel zu gelangen, müssen immense Mengen an Gestein bewegt und oftmals wertvolle Urwaldflächen gerodet werden – für ein Paar Eheringe beispielsweise bis zu 20 Tonnen Erde. Das entspricht der Masse von 20 Autos.
Lebensnotwendig ist Goldabbau nicht: Mehr als drei Viertel der Weltgoldförderung geht in Schmuck und in privates Investment.
Der weltweite Goldbergbau steht in einem heiklen Spannungsverhältnis: Die lokale Bevölkerung ist oft Umweltschäden und gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt, während häufig internationale Bergbaukonzerne die natürlichen Ressourcen, insbesondere an den konsumfreudigen globalen Norden, verkaufen.
Die Umweltschäden als Folgen des Abbaus sind gravierend: Wasser-, Boden- und Luftverschmutzung sowie gesundheitliche Risiken durch den Eintritt von Zyanid und Quecksilber in die Nahrungskette. Hinzu kommen Menschenrechtsverletzungen und Landenteignungen.
Was also tun? Unser Ziel mit diesem kritischen Konsumführer ist zweifach: Wir möchten beleuchten, wo Gold in unserem Alltag präsent ist – von Schmuck über Elektronik bis hin zum Investment. Gleichzeitig möchten wir nachhaltige und ethische Alternativen aufzeigen. Wir stellen die Frage, ob und wo wir auf Gold verzichten sollten.
Wir beginnen mit einem kurzen Abriss des „Goldmythos“ und einem Überblick über die Goldnachfrage und -verwendung. Danach fokussieren wir uns auf die verschiedenen Sektoren, in denen Gold verwendet wird, und präsentieren Alternativen. Es folgen Abschnitte zu „Gold in der Kirche“ und zu Engagementmöglichkeiten. Am Ende sind Quellenangaben, Links und weiterführende Artikel zum Thema zu finden.
Die Kampagne „Bergbau Peru – Reichtum geht, Armut bleibt“ wünscht eine aufschlussreiche Lektüre.