Viel geliebt und mit Erinnerungen verbunden, aber nicht mehr getragen. Ein geerbter Ring von der Oma, eine Kette von der Mutter, die alten Ohrringe aus der Schublade…Wenn das Design einem nicht oder nicht mehr gefällt, man aber Erinnerungen an ein Schmuckstück hat und es gerne tragen möchte, bieten viele Goldschmieden an, es einzuschmelzen und daraus etwas Neues zu kreieren.

Manche besitzen eigene Scheidegeräte und können daraus angeliefertes Altgold in seine Bestandteile trennen. Links sind im hinteren Teil der Publikation zu finden.

Ein anderes Beispiel ist das sogenannte „Urban Mining“: Statt neue Rohstoffe aus der Erde zu gewinnen, werden wertvolle Materialien wie Gold aus alten elektronischen Geräten zurückgewonnen.

Das Unternehmen Vieri etwa bietet Goldschmuck aus Elektroschrott an. Es existiert eine Kooperation mit der niederländischen Firma Closing the Loop (CTL). Diese setzt sich mit dem Prinzip der „Abfallkompensation“ dafür ein, dass Mobiltelefone nicht auf Mülldeponien im Globalen Süden landen, sondern ihre Materialien wiederverwendet werden.

Viele der bereits aufgeführten Goldschmied:innen nutzen regional gewonnenes Gold aus Flüssen für ihre Kreationen. Denn: Gold in Flüssen findet man in Form von Goldpartikeln, die durch Erosion aus erzführenden Adern gelöst und dann mit fließendem Wasser transportiert werden. Grüngold beispielsweise stellt Schmuck aus Gold der Mur in Österreich her, welches mittels Schwerkrafttrennung aus Kieswerken extrahiert wird, ganz ohne den Einsatz von Chemikalien. Das Atelier für Schmuck von Thomas Becker verarbeitet auch naturbelassenes Flussgold, das noch seinen mineralischen Fingerabdruck besitzt und als Identitätsgold einer Fundregion (zum Beispiel Elbe, Eder, Main) zugeordnet werden kann.

In Jan Spilles Werkstatt wird Gold aus Kieswerken entlang der Elbe verarbeitet. Dort wird durch ein Rüttelverfahren und Sieben das Erdreich so separiert, dass nur noch feiner Goldsand zurückbleibt. Diese Methoden bieten klare Vorteile: Sie reduzieren klimaschädigende Transporte, verzichten auf schädliche Chemikalien und gewährleisten leichter die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards.

Angesichts der problematischen Aspekte bei Goldabbau und -verarbeitung stellt sich die Frage: Muss es überhaupt immer Goldschmuck sein? Zum Glück gibt es viele nachhaltige und ethisch vertretbare Alternativen:

• Nachhaltige Materialien: Neben Gold gibt es eine Vielzahl von Materialien wie Holz, Horn, wiederverwertetes Metall oder Glasperlen. Diese stammen oft aus erneuerbaren oder recycelten Quellen und bieten eine umweltfreundliche Alternative. Möglich sind auch andere recycelte Metalle, wie etwa Titan.
• In Weltläden werden Schmuckstücke angeboten, die den ethischen und ökologischen Standards des Fairen Handels
• Es gibt viele lokale Kunsthandwerker:innen und kleinere Schmuckmarken, die sich für nachhaltiges Handwerk einsetzen. Der Kauf ihrer Produkte unterstützt nicht nur das lokale Handwerk, sondern auch umweltfreundliche Praktiken.

Der Erwerb von Vintage- oder Antikschmuck erübrigt den Abbau und die Produktion neuer Materialien. Tipp: Auf vielen Kleidertausch-Partys kann man Schmuck mitbringen und gegen andere Schmuckstücke eintauschen!

Goldschmieden mit zertifiziertem Gold (Auswahl)
www.gruengold.net
www.janspille.de
www.quite-quiet.com
www.oronda.de
www.goldmarlen.com
www.rauschmayer.com
www.galerie-goldaffairs.de
www.aurhen.de
www.noen.de
www.faireringe.de

Goldschmieden mit regional gefördertem Gold (Auswahl)
www.gruengold.net
www.tbschmuck.de
www.janspille.de

„Aus alt wird neu“
www.vieri.com
www.closingtheloop.eu

Schmuck aus alten Schmuckstücken (Auswahl)
www.eiternick-schmuck.de
www.telgmann.de
www.altschmuck-alchemie.com
www.feinheit.at
www.wiesner-schmuck.de
www.vh-schmuck.de

Schmuck-Sortiment der Weltläden
www.weltladen.de