Während Gold oft als Symbol für Reichtum und Luxus angesehen wird, wird die dunkle Seite des Edelmetallabbaus – nämlich die sozialen und ökologischen Auswirkungen – oft übersehen. Der Abbau von Gold geht mit dem Einsatz von hochgiftigen Chemikalien wie Zyanid und Quecksilber einher. Darüber hinaus werden riesige Mengen an kostbarem Trinkwasser verbraucht. Zum Kontext: Für weniger als drei Gramm Gold pro Tonne Gestein fallen drei Tonnen Wasser und über zwei Tonnen Giftabfall an. 99,999 Prozent des für den Goldabbau bewegten Materials sind reiner Abfall.
Es gibt unterschiedliche Methoden des Goldabbaus:
Hinweis: Bei all diesen Formen gibt es in unterschiedlichen Anteilen die Spannbreite von (halb-)industriellem Abbau bis zu handwerklichem Abbau. Mehr Informationen dazu im Leitfaden Gold der Kampagne Bergbau Peru.
Goldförderung hat jedoch nicht nur direkte gesundheitliche Auswirkungen. In vielen Teilen der Welt führt der Abbau dazu, dass massive Entwaldung vorangetrieben wird. Eine Studie des World Wide Fund of Nature in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien und der NatureTech-Firma Satelligence kam zu dem Ergebnis, dass 36 Prozent der gesamten bergbaubedingten weltweiten Entwaldung allein auf den Goldabbau zurückzuführen sind.
Für die lokalen Gemeinschaften sind die Konsequenzen verheerend. Sie sehen sich mit verwüsteten Landschaften konfrontiert, mit Giftmüllhalden und kontaminierten Gewässern. Hier ist ein produktives Leben oder Wirtschaften nicht mehr möglich.
Der Goldabbau hat zudem erhebliche negative soziale Auswirkungen. Die Intensität des Abbaus in einigen Regionen hat zur Zunahme von Menschenhandel geführt. Durch die – allerdings kurzfristigen und spekulativen – Gewinnmargen werden die Menschen in die informelle Minenindustrie gezogen und geraten in eine Spirale aus Abhängigkeiten und Armut. Denn die Verlockung des Goldabbaus führt häufig zur Abwanderung junger Menschen aus ländlichen Gebieten in die Minenregionen.
Gold, insbesondere aus unregulierten Quellen, wird darüber hinaus als „Konfliktmineral“ bezeichnet, da sein Verkauf zur Finanzierung von bewaffneten Konflikten in bestimmten Gebieten beiträgt. Solche Minenpraktiken tragen zur Zerstörung sozialer Gefüge bei und erzeugen tiefgreifende Spaltungen innerhalb von Gemeinschaften. Schwerwiegend sind auch die häufigen Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem Goldabbau, einschließlich Schuldknechtschaft (eine Form der unfreiwilligen Dienstbarkeit, bei der eine Person ihre Schulden durch Arbeit abbezahlt), Ausbeutung, Prostitution und physischer Gewalt sowie Vertreibung von Anwohner:innen. Insgesamt wirft der Goldabbau ernsthafte Fragen zur sozialen Verantwortung und Ethik in der globalen Wertschöpfungskette auf.
Factsheet: Megabergbau schafft Konflikte – Das Beispiel Gold in der Region
Cajamarca (Yanacocha)
https://www.kampagne-bergbau-peru.de/sdm_downloads/factsheet-megabergbau-cajamarca
Factsheet: Bergbau auf Kosten indigener Völker – Rohstoffausbeutung im
peruanischen Regenwald
https://www.kampagne-bergbau-peru.de/sdm_downloads/factsheet-bergbau-auf-kosten-indigener-voelker
Reichtum geht, Armut bleibt: Ausstellung zu Bergbau in Peru
https://www.kampagne-bergbau-peru.de/ausstellung
Leitfaden Gold
https://www.kampagne-bergbau-peru.de/sdm_downloads/leitfaden-gold
Gold. Informationen zur Nachhaltigkeit. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/Informationen_Nachhaltigkeit/gold.pdf
WWF-Studie zum Waldabbau u.a. für Gold
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Wald/WWF-Studie-Extracted-Forests.pdf
Fast 60% der gesamten durch Gold verursachten Entwaldung fanden in vier Ländern statt: Peru (632 km² oder 18% des goldbezogenen Gesamtwerts), Suriname (480 km² oder 14%), Russland (471 km² oder 13%) und Brasilien (463 km² oder 13%).